Mittwoch, 1. Februar 2012

Vince Eberts Spielchen mit der Freiheit

Unter dem Motto "Freiheit ist alles" tourte der Kabarettist Vince Ebert Anfang 2012 durch die Republik und pries sein neues Buch an, mit dem er Freiheitskämpfer ausbilden will. Man soll zum Beispiel außerhalb der Raucherzone rauchen oder mal ein Papier in die Biotonne werfen, wenn man Freiheitskämpfer werden will.
Nun bin ich zufällig mit einer Raucherin verheiratet (auch ich bin ja, genau wie Ebert, tolerant mit Minderheiten oder liebe sie sogar...). Was nun aber die zwanghafte Suche meiner Frau nach den letzten Lokalen, in denen man noch irgendwo rauchen darf, oder auch ihre seltsame Stimmung am späten Abend, die sie dazu treibt, zu nachtschlafener Zeit noch eine Tankstelle aufzusuchen, mit Freiheit zu tun haben soll, das habe ich bis heute nicht verstanden. Mir scheint eher, dass ich als Nichtraucher zumindest einen Zwingherrn weniger im Nacken habe als sie.

Übrigens finde ich das Papier in der Biotonne irgendwie billig. Viel spannender erscheint es mir, dem Chef in einer wichtigen Angelegenheit zu widersprechen. Ein Abenteuer dieser Art (mit einer Chefin) hatte sogar einmal meine sofortige Freisetzung zur Folge. Ich war noch in der Probezeit.

1 Kommentar:

  1. Tja, Freiheit ist heutzutage wohl ein ziemlich inflationär verwendeter Begriff.
    Freiheit genießen können am besten die, die Unfreiheit kennenlernten.
    Die hier erwähnten Beispiele sind zwar symptomatisch für unsere wohlstandsverwahrloste Gesellschaft, jedoch noch harmlos im Ggs. zum Freiheitsverständnis der Waffenlobby.

    R2D2

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