Donnerstag, 10. Mai 2012

Waffenfetischist bereitet Attentat auf Claudia Roth vor

Timo Lechner, Redakteur des "Deutschen Waffenjournals", rechtfertigte in Ausgabe 5/2012 (DWJ, Seite 17) prophylaktisch ein mögliches Attentat auf die Bundesvorsitzende der Grünen, Claudia Roth:  "Eigentlich kann man es ja durchaus nachvollziehen: Denn auch wenn Claudia Roth sich mit schrillem Mundwerk und bloßer Schreckschrauben-Aura schon zu Genüge verteidigen kann, mag es doch den einen oder anderen geben, der sich genervt von der Grünen-Politikerin ganz und gar vergisst und ihr ans Leder will. Wer soviel Gift versprüht, lebt eben gefährlich."


Claudia Roth hat den Hass der Waffenfetischisten auf sich gezogen, weil sie  nach den Amokläufen von Erfurt (2002) und Winnenden (2009) wiederholt gefordert hat, den Privatbesitz tödlicher Schusswaffen zu verbieten. In einem anderen Artikel der gleichen Ausgabe hören wir, was Lechners Herz höher schlagen lässt - ein Bericht von der Internationalen Waffen-Ausstellung in Nürnberg. Dort schwärmt Lechner von "hochwertig verarbeiteten Pistolen im Kaliber 9 mm" oder dem "berühmten Sturmgewehr der Deutschen Wehrmacht."

Die Zitate überlieferte Roman Grafe, Sprecher der bundesweiten Initiative "Keine Mordwaffen als Sportwaffen". 
Die verkappte Mordhetze des Waffenfetischisten erinnert an die faschistischen "Fememorde" in der Weimarer Republik (1919-1933), denen u. a. Kurt Eisner, Hugo Haase, Karl Gareis, Matthias Erzberger und Walther Rathenau zum Opfer fielen. Auch sie wurden publizistisch in vielen Artikeln der deutschnationalen und faschistischen Presse gerechtfertigt und bejubelt, z. B. im "Miesbacher Anzeiger".

2 Kommentare:

  1. Die Stuttgarter Zeitung veröffentlichte zum Thema der Gebühren für Waffenkontrollen ihren Bericht "Nicht alle Waffenbesitzer sollen bluten"

    Interessant dazu ein Leserkommentar von "Greenhawker", der sich gegen ein Posting eines Waffenkritikers wendet:
    "Schon wieder zeigt sich die Grundhaltung eines Waffengegners. Beleidigen, verleumden und mit Dreck schmeissen. Wären Waffenbesitzer so agressiv wie Waffengegner, gäbe es keine Waffengegener mehr. Da aber die Waffenbesitzer zu den meist überprüftesten und durch wissenschaftliche Studien belegt, zu den gesetzestreuesten Bürgern dieses Landes gehören, wird dies wohl nicht vorkommen."
    Anscheinend sind diese nervigen Waffenkritiker ja zu nichts anderem in der Lage, als Greenhawkers Vorwürfen gemäß zu agieren.

    Logisch, dass Greenhawker sich über die Herkunft seiner Studien ausschweigt, solche Studien sind doch jedem Waffenlobbyisten längst bekannt.
    In der Praxis sieht das jedoch so aus, dass viele Waffenbesitzer, wenn ihnen der Kragen platzt, ihre Legalwaffen höchst illegal verwenden und damit ihre Gegenspieler auslöschen - eben ganz im Rahmen der effektiv gegebenen Möglichkeiten durch das deutsche Papiertiger-Waffengesetz.
    Der Ausspruch "Wären Waffenbesitzer so agressiv wie Waffengegner, gäbe es keine Waffengegner mehr" überrascht insofern kaum.
    Korrekt sollte es wohl lauten: "Wenn Waffenbesitzer erst richtig aggressiv werden, machen sie mit Waffenkritikern kurzen Prozess!" - ganz im Sinne der Warnung des DWJ an Claudia Roth.
    Die Ergebnisse der Waffenkontrollen sagen einiges aus über die Zuverlässigkeit vieler Waffenbesitzer. Oder muss man nach den Äußerungen von DWJ und Greenhawker den Begriff Zuverlässigkeit neu definieren als totale Bereitschaft, die Ziele der Waffenlobby um jeden Preis durchzusetzen ?

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  2. Wie aggressiv Sportschützen auf kritische Fragen reagieren, kann man in dieser Diskussion auf gutefrage.net nachlesen, die ich 2009 mit der Frage eröffnet habe: Wozu brauchen Sportschützen großkalibrige Waffen?

    http://www.gutefrage.net/frage/wozu-brauchen-sportschuetzen-grosskalibrige-waffen

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