Montag, 18. August 2014

Ein IS-Terrorist erklärt seine Mordmotive

"Die Welt" veröffentlichte am 10.7.2014 eine Interview-Studie von Vanessa Schlesier über einen IS-Terroristen, der nach eigenen Angaben in Syrien ca. 200 Menschen umgebracht hat und sich derzeit in Istanbul von seinem blutigen Handwerk ausruht. 

Bemerkenswert finde ich an der Studie, dass der Täter offenbar nicht aus Mordlust o.ä. handelt, auch nicht aus einem unverständlichen Fanatismus heraus, sondern aus Rachedurst, einem fehlgeleiteten Gerechtigkeitsgefühl sowie aus Ruhmsucht und Habgier (BMW). Lauter Motive, die uns gar nicht so fremd sind. Ein ähnlicher Rachedurst ist auch in vielen Diskussionssträngen präsent, in denen sich derzeit friedfertige Europäer über die IS-Unmenschen aufregen. 

Bedeutet das, "wir alle" haben so einen Mörder in uns? Nein. Denn erstens sind nicht alle Menschen für diese Motive anfällig, sondern nur eine besonders auffällige Minderheit. Und zweitens befinden "wir" uns in keinem Krieg. Es ist der Krieg, der sich selber fortpflanzt, indem er diese Motive immer wieder neu gebiert und dann die Gelegenheit schafft, sie mit Waffengewalt umzusetzen.

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