Donnerstag, 12. Juli 2012

Niebels Teppich und das Atom-U-Boot

Zwei deutsche Skandale wurden im Juni 2012 aufgedeckt:
Die Bundesregierung hat israelischen Offizieren ein U-Boot geschenkt – als Belohnung dafür, dass diese Offiziere seit Jahrzehnten einen ungerechten Krieg gegen die Palästinenser führen. Damit fahren sie jetzt ihre Atomwaffen im Mittelmeer und Roten Meer spazieren. Die 500 Mio. € Steuergelder für das U-Boot übergab die Bundesregierung den Gesellschaftern der Howaldtwerke Deutsche Werft.
Entwicklungshilfeminister Dirk Niebel (FDP) hat in Afghanistan für 1100 € einen Teppich gekauft und vergessen, diesen Teppich bei der Einfuhr nach Deutschland rechtzeitig zu verzollen. Dadurch wären, wenn der Skandal nicht von mutigen Journalisten aufgedeckt worden wäre, den rd. 60 Mio. deutschen Steuerzahlern ein Gesamtschaden von etwa 200 € entstanden.

Wie eine geistige Befreiungsbewegung sich selbst entleibte (Nachtrag 2007)

Der Wikipedia-Artikel »Weißsein« (Stand 2007) liefert ein krächzendes, klapperndes und quietschendes Beispiel für das Elend des Dekonstruktivismus. Dabei ist der Grundgedanke des Artikels bzw. des dort beschriebenen Konzepts klar und gut, kräftig und fruchtbar: Es kommt darauf an, die Weißen als die Anderen, die Fremden wahrzunehmen, zu untersuchen, zu kritisieren, genau so wie sie es seit Jahrhunderten mit den Schwarzen tun. In der Tat freue ich mich schon lange auf die Ergebnisse einer klassischen Völkerkunde, die sich mit den merkwürdigen Riten und Gebräuchen der rosahäutigen Eingeborenen Mitteleuropas beschäftigt. [Es gibt so etwas von Diana Bonnelamé.]
Aber leider verschwindet dieser Gedanke in einem entsetzlichen Getöse und Geschwalle abstrakter Ausdrücke und kaum verständlicher Sätze, deren erstes Anliegen es zu sein scheint, sich dafür zu rechtfertigen, dass man überhaupt etwas auszusagen wagt,