Dienstag, 2. November 2010

Mit Frauenfeindlichkeit kennen Islamhasser sich bestens aus

Dorothea Jung analysierte in den "Blättern für deutsche und internationale Politik" den islamfeindlichen Weblog "Politically Incorrect" (auf den zu verlinken ich mich weigere). Typisch ist die Konstruktion des Weblogs: Relativ zurückhaltend formulierte Beiträge lösen regelmäßig eine Welle hasserfüllter Kommentare aus, in denen Faschisten und Rassisten der übelsten Sorte ihre ungefilterte Kriegshetze ablassen. Das Moslem-Stereotyp dieses Weblogs hat drei konstante Eigenschaften: "Der" Moslem ist per Definition frauenfeindlich, homophob und antisemitisch. 

Drei Kategorien, mit denen Leser und Autoren des Weblogs sich offenbar bestens auskennen. Ein Kommentator äußert sich z. B. über den Mord an der schwangeren Ägypterin Marwa el-Sherbini: „Mir tut es überhaupt nicht leid um diese verschleierte Kopftuchschlampe. Und noch dazu ein Moslem im Bauch weniger!“ Ein anderer malte sich aus, was er mit der Berliner Sozialwissenschaftlerin Naika Foroutan am liebsten täte, die es gewagt hatte, Thilo Sarrazins Statistiken zu widerlegen: „Pfui, pfui, Sie wollen eine Deutsche sein, Sie sollten sich schämen, ...Ihnen müsste man wie im Iran Peitschenhiebe auf den Hintern geben, dann wüssten Sie, wie Sie sich das nächste Mal benehmen.“ Hier wird es ganz deutlich ausgesprochen: Was die Islamisten tun, ist genau das, was die Islamfeinde gerne tun würden. Ihre ganze Wut auf Islamisten speist sich aus dem Neid, dass diese sich trauen, so brutal frauenfeindlich zu sein, wie die Islamhasser es bislang nur in ihrer Fantasie sind.

Islamisten sind antisemitisch? Das ist leider wahr; aber Islamhasser sind mindestens genau so antisemitisch - und wiederum neidisch auf den offenen Antisemitismus der Islamisten. Jung beschreibt eine Karikatur im Weblog: Eine weibliche Comic-Figur mit den Umrissen Europas, mit blonden Zöpfen, Germanenhelm und Kreuzritter-Schild versetzt einem Wesen mit Turban, Kaftan, Prophetenbart und Schweineschnauze einen Tritt. Genau so sahen antisemitische Hetzkarikaturen in den 1920er und 1930er Jahren aus; nur der Turban fehlte. Auch die Generalunterstellung, alle demokratischen Muslime seien vom Koran legitimiert, ihren wahren Glauben und Charakter zu verleugnen, ist ein typisches Stereotyp aus der antisemitischen Mottenkiste des frühen 20. Jahrhunderts.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen